Lebens­mittel­ver­schwen­dung und Lebens­mittelverlust stoppen

written by IFCO SYSTEMS, 5th Oktober 2023, in Stories

Unglaubliche 40 Prozent aller weltweit produzierten Frischwaren gehen nach der Ernte verloren oder werden auf Einzelhandels- und Verbraucherebene verschwendet. Gut für das Geschäft, wichtig für die Umwelt: IFCO setzt sich für eine Verringerung von Lebens­mittel­ver­schwen­dung und -verlusten ein und hilft Erzeugern, Großhändlern und Einzelhändlern, Nahrungsmittel länger frisch zu halten.

Wie viele Lebens­mittel werden alljährlich weltweit verschwendet?

Die Ermittlung der genauen Lebens­mittelmenge, die jedes Jahr verschwendet wird, ist eine große Aufgabe. Bis vor Kurzem ist man aufgrund einer eingehenden Studie der Vereinten Nationen und der Food and Agriculture Organization (FAO) aus dem Jahre 2011 allgemein davon ausgegangen, dass jährlich rund ein Drittel aller weltweit erzeugten Nahrungsmittel verloren gehen oder verschwendet werden. Eine 2019 von der FAO durchgeführte Aktualisierung ermittelte, dass 14 % bereits vor Eintreffen im Einzelhandel verloren gehen und weitere 17 % in Haushalten, im Einzelhandel und in Restaurants weggeworfen werden. Die tatsächlichen Zahlen liegen heute jedoch wahrscheinlich sehr viel höher.

Vom Acker und Stall in die Tonne: Die globalen Auswirkungen von Lebens­mittelverlusten und Lebens­mittel­ver­schwen­dung in landwirtschaftlichen Betrieben (Driven to Waste: The Global Impact of Food Loss and Waste on Farms), eine umfangreiche Studie, die vom WWF und der britischen Einzelhandelskette Tesco in Auftrag gegeben und 2021 veröffentlicht wurde, geht hinsichtlich der gesamten Lebens­mittel­ver­schwen­dung eher von Werten um die 40 % aus. Ineffiziente Lieferketten tragen ebenfalls zu Verlusten in der Landwirtschaft bei – allein hier werden 1,2 Milliarden t Lebens­mittel verschwendet, schlussfolgert der Bericht. Rund 10 % dieser Verluste sind auf die Beförderung der Erzeugnisse in Einweg­ver­packungen zurückzuführen. 1

Insgesamt werden weltweit erschreckende 2,6 Milliarden t Nahrungsmittel gar nicht verzehrt. Diese Zahl beinhaltet sowohl Verluste in den landwirtschaftlichen Betrieben, als auch Lebens­mittelverluste in der gesamten Lieferkette für frische Erzeugnisse und Lebens­mittel­ver­schwen­dung auf Einzelhandels- und Verbraucherebene. Rund 45 Prozent aller angebauten Obst- und Gemüseprodukte schaffen es gar nicht erst auf den Tisch. 2 Lebens­mittel­ver­schwen­dung kommt Unternehmen, den Planeten und die Gesellschaft teuer zu stehen

Doch Lebens­mittelverluste sind nicht nur schlecht für das Geschäft. Sie fordern auch einen Tribut, den viele Menschen mit Hunger und Mangelernährung zahlen, während die Weltbevölkerung weiter unermesslich steigt. Ebenso alarmierend ist, dass Lebens­mittelverluste zur Umweltzerstörung beitragen. Geerntete Nahrungsmittel, die in der Lieferkette verderben, setzen 8–10 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen frei, während sie auf Feldern und Mülldeponien verrotten. Insgesamt sind Lebens­mittelverluste die drittgrößte Quelle von Treibhausgasemissionen und folgen direkt auf die USA und China als Nationen.

Laut Chad Fischmann, Vizepräsident und Forschungsleiter von Project Drawdown, einem globalen Forschungsinstitut zur Bekämpfung des Klimawandels, stellt die Vermeidung von Lebens­mittelverlusten – vom landwirtschaftlichen Erzeuger bis zum Verbraucher – „eine der größten Chancen für Personen, Unternehmen und Gemeinden dar, die globale Erwärmung rückgängig zu machen". Zugleich könnten wir dadurch „mehr Menschen ernähren, den wirtschaftlichen Nutzen erhöhen und bedrohte Ökosysteme schützen", fügt Fischmann hinzu.3 Diese Überlegungen berücksichtigen auch die riesigen Mengen an Wasser, Land und Energie, die zur Erzeugung und Verteilung von Nahrungsmitteln nötig sind. Es ist nicht mehr nur gutes Geschäftsgebaren, Nahrungsmittelverschwendung und Nahrungsmittelverlust zu reduzieren – es ist eine moralische Pflicht.

Wie sich Verpackung auf Lebens­mittel­ver­schwen­dung und -verlust auswirkt 

Frischwaren können auf dem gesamten Weg durch die Lieferkette beim Transport vom landwirtschaftlichen Betrieb über die Verteilerzentren bis zum Lebens­mittelgeschäft beschädigt werden. Um zu bestimmen, welchen Einfluss die Verpackung auf die Schadensquoten hat, haben Verpackungsfachleute der California Polytechnic State University (Cal Poly) beobachtet, in welchem Zustand Frischwaren in Verteilerzentren und Einzelhandelsgeschäften ankamen, und mit in Einweg­ver­packungen und in Mehrweg­ver­pack­ungen transportierten verglichen.

Über 8,5 Prozent der in Einweg­ver­packungen transportierten Erzeugnisse kamen bereits beschädigt am Verteilerzentrum an. Dagegen erlitten Erzeugnisse in IFCO‘s wiederverwendbaren Mehrwegbehältern (RPCs) keine Schäden.

In den Lebens­mittelläden kamen fast 12 % der Obst- und Gemüselieferungen in Einweg­ver­packungen bereits beschädigt an. Die Forscher stellten auch hier keine Schäden an den Produkten in IFCO RPCs fest. Das zeigt, dass die Beschädigung von Frischwaren und die daraus folgende Nahrungsmittelverschwendung durch die richtige Wahl der Verpackung ganz erheblich gesenkt werden kann.

Lebens­mittelverluste und Lebens­mittel­ver­schwen­dung genau definiert

Der Begriff „Lebens­mittelverlust" bezieht sich speziell auf Lebens­mittel, die in der Lieferkette zwischen dem Erzeuger und dem Markt, einschließlich Handling, Lagerung, Kommissionierung und Transport – verloren gehen, d. h. unbrauchbar werden. Unter Lebens­mittelverlust fällt auch Lebens­mittel­ver­schwen­dung, mit der hauptsächlich das Wegwerfen von Lebens­mitteln gemeint ist. In einkommensschwachen Ländern gehen viele Nahrungsmittel verloren, in wohlhabenderen Gesellschaften werden viele Nahrungsmittel verschwendet.

Verlust und Verschwendung nach der Ernte stellen sich auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette ein. Das beginnt beim Landwirt, der unsere Lebens­mittel erzeugt, und reicht bis zum Verbraucher", erklärt Bonnie McClafferty, Leiterin des globalen Programms „Landwirtschaft für Ernährung" der Globalen Allianz für verbesserte Ernährung Global Alliance for Improved Nutrition (GAIN).

Der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen zufolge gehen weltweit jährlich Nahrungsmittel im Wert von fast 940 Milliarden US-Dollar verloren oder werden verschwendet. Wie kommt es zu solchen Mengen? Bei Lebens­mittelerzeugern und Händlern sind viele der Verluste auf Versagen in der Lieferkette zurückzuführen.

Wo liegen die Hauptursachen für Lebens­mittelverluste in der Frischwaren-Lieferkette?

Wie lange Obst und Gemüse nach der Ernte verzehrbar ist, hängt davon ab, wie rasch es Feuchtigkeit verliert und seine gespeicherten Nährstoffreserven verbraucht. Externe Bedingungen wie Temperatur und relative Luftfeuchte sowie das Handling können die Erzeugnisse beschädigen und den Fäulnisprozess beschleunigen.4

Um Lebens­mittelverluste zu senken, benötigen Frischwaren also die richtigen Bedingungen für die Handhabung – sie müssen belüftet, geschützt und für eine zeitnahe Verteilung vorbereitet werden. Eine längere Haltbarkeit hilft Einzelhändlern und Verbrauchern, weniger Lebens­mittel zu verschwenden, weil sie länger frisch bleiben. Und genau deshalb ist die Wahl der richtigen, auf diese Faktoren abgestimmten Verpackung ausschlaggebend, um Lebens­mittel­ver­schwen­dung zu verhindern.

Verpackungslösungen zur Senkung von Lebens­mittelverlusten

Je besser der Zustand, in dem Lebens­mittel im Supermarkt eintreffen, desto weniger wahrscheinlich enden sie auf Mülldeponien. Die folgenden Faktoren beeinflussen die Lebens­mittelqualität:

Belüftungs- und Temperaturregulierung

Die Herausforderung: Erzeuger wie Distributoren benötigen Transportbehälter, die sich gut belüften lassen. Die Feldfrüchte müssen nach der Ernte abkühlen und die Temperatur muss bei Transport und Lagerung beibehalten werden. Ohne eine solche Temperaturregulierung werden frische Erzeugnisse weich und sind leichter zu beschädigen. Nicht gekühlte Transporte oder Temperaturen unter Null Grad können diesen Prozess noch beschleunigen.

Die Lösung: Eine ideale Belüftung und Luftzirkulation, wie sie mit den wiederverwendbaren Mehrwegbehältern (RPCs) von IFCO möglich ist. Die richtige Temperatur hält Erzeugnisse länger frisch und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Ware in einem guten Zustand zum Verbraucher gelangt.

Schutz

Die Herausforderung: Nach der Ernte müssen die Erzeugnisse auf ihrem weiteren Weg geschützt werden. Gequetschte oder angeschnittene Erzeugnisse können beispielsweise schneller faulen. Zu dünnes, schwaches oder anderweitig ungeeignetes Verpackungsmaterial sowie Transportbehälter mit unterschiedlichen Maßen führen zu Schäden, die letztendlich die Haltbarkeit für Einzelhändler und Verbraucher verkürzen.

Die Lösung: IFCO RPCs bestehen aus robustem Material, das keine Feuchtigkeit aufnimmt, und sie lassen sich sicher stapeln. Die Ecken der IFCO RPCs sitzen genau übereinander, wodurch das Gewicht nicht auf dem Inhalt, sondern auf der Verpackung lastet. Auch die Seitenwände geben den empfindlichen Erzeugnissen Schutz.

Distribution

Die Herausforderung: Sobald die Erzeugnisse gut belüftet und geschützt sind, sind sie grundsätzlich bereit für die Auslieferung. Aber sie müssen dann immer noch schnell, effizient und in gutem Zustand ankommen.

Die Lösung: Die präzisen Standardmaße der IFCO RPCs erlauben automatisiertes Sortieren und Kommissionieren. Die stabilen Behälter lassen sich sicher stapeln. Wenn weniger manuelle Handhabung nötig ist, verringert sich auch die dadurch mögliche Beschädigung der Produkte.

Haltbarkeit

Die Herausforderung: Schlechte Verpackung führt zu Produktschäden, beispielsweise durch ungeeignete Temperaturen oder mangelnden Schutz der Ware, wodurch sich die Haltbarkeit verschlechtern kann. Bei Feuchtigkeitsverlust gelangt Sauerstoff in die Lebens­mittel, begünstigt die Schimmelbildung und macht die Ware ungenießbar.

Die Lösung: Eine gute Belüftung ist der Schlüssel für eine möglichst lange Haltbarkeit.

IFCO RPCs verringern sichtbare Makel und Zellschäden, die während des Transports entstehen können. Erzeugnisse lassen sich damit länger im Einzelhandel auslegen und bleiben auch beim Verbraucher länger in einem guten Zustand.

Wie Verpackung zur Senkung von Lebens­mittel­ver­schwen­dung beitragen kann

Durch angemessene Belüftung, dauerhaften Schutz und die Eignung für effiziente automatisierte Handhabung sowie eine längere Haltbarkeit helfen IFCO RPCs, Lebens­mittelverluste nach der Ernte so gering wie möglich zu halten. Die richtige Verpackung kann auch dazu beitragen, dass Lebens­mittel weder im Einzelhandel noch beim Verbraucher verschwendet werden. IFCO hilft Erzeugern und dem Einzelhandel beispielsweise beim effizienten Management von betrieblichen Bedarfsschwankungen und bietet entsprechend flexible Bestellverfahren und RPC-Anlieferungen an. Leere Kisten werden im Verkaufsbereich problemlos gegen befüllte ausgetauscht. Durch dieses „One-touch“-System senken IFCO RPCs auch die Notwendigkeit der manuellen Handhabung und schonen empfindliche Lebens­mittel. Das Ergebnis: Weniger Lebens­mittel­ver­schwen­dung – und weniger Feststoffabfall durch Transportverpackungen.

Natürlich kann und muss in der gesamten Lebens­mittelkette noch mehr getan werden. Lebens­mittel­ver­schwen­dung ist größtenteils vermeidbar, wohingegen Lebens­mittelverluste meist nicht absichtlich passieren. Erfahren Sie mehr über mögliche Lösungswege sowie über IFCOs Bemühungen, Lebens­mittel­ver­schwen­dung und -verluste in den Griff zu bekommen.


Stop food waste today. Let’s connect!

1
https://wwf.panda.org/discover/our_focus/food_practice/food_loss_and_waste/driven_to_waste_global_food_loss_on_farms/
2
https://www.theguardian.com/environment/2015/aug/12/cutting-food-waste-enough-for-everyone-says-un
3
https://www.washingtonpost.com/news/theworldpost/wp/2018/07/31/food-waste/
4
http://www.fao.org/3/T0073E/T0073E01.htm#4.1%20What%20are%20the%20principal%20causes%20of%20losses

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