Die Umweltgefährdung durch Verpackungsabfälle führt dazu, dass sich immer mehr Verbraucher von Einwegverpackungen abwenden – vor allem von solchen aus Kunststoff. Dieses wertvolle, vielseitige Material kann aber auch nachhaltig sein. Der Schlüssel zur Lösung ist Wiederverwendung. IFCO ist in dieser Beziehung marktführend und bietet ein Pooling-System mit Kunststoff-Mehrwegbehältern.
Das erste synthetische Polymer hat vielleicht für das Überleben der Elefanten gesorgt. Im 19. Jahrhundert wurden viele hunderttausend Pfund Elfenbein verbraucht – hauptsächlich zur Herstellung von Billardkugeln. Der amerikanische Erfinder John Wesley Hyatt entwickelte daraufhin ein formbares Zelluloid, das als Ersatz für Elefantenstoßzähne fungieren sollte. Doch die Bedeutung dieser Entdeckung war viel tiefgreifender: Von einem Tag auf den anderen waren die Menschen nicht mehr von der Natur abhängig. Sie konnten neue Stoffe erschaffen. Ganz Begeisterte waren sogar überzeugt, dass Kunststoff die Umwelt retten würde.1
Und ab der Mitte des 20. Jahrhunderts waren Kunststoffe durch die Massenproduktion in Hochkonjunktur. Das vielseitige Material fand überall Verwendung – in Fahrzeugen, Medizingeräten, Spielzeug oder für die Aufbewahrung von Lebensmitteln und Frischwasser – und ist aus der modernen Welt nicht mehr wegzudenken. Der Verbraucher von heute stellt Kunststoffe jedoch immer stärker in Frage und kritisiert deren übermäßige Verwendung. So mancher entscheidet sich dann auch gegen jede Art von Kunststoff, vor allem gegen Einwegverpackungen. National Geographic meint dazu: „In weniger als vier Jahrzehnten wurde die Plastiktüte vom Wunderwerk zur großen Bedrohung."2
Doch Kunststoff hat auch seine guten Seiten, und nicht jeder Kunststoff ist schlecht. Das anpassbare Material, das aus verschiedenen organischen Polymeren hergestellt wird, ist für viele Lebensmittelverpackungen optimal geeignet. Es ist wasserdicht, kann hohe Temperaturen aushalten und unterstützt das Wachstum von Mikroorganismen nicht; dadurch wird der Lebensmittelverderb verlangsamt. Das strapazier- und widerstandsfähige Material ist ganz nach Bedarf biegsam oder steif, kann in Massen produziert werden und nimmt fast jede Form an. 3 Kunststoff ist außerdem sehr leicht und spart daher Kosten beim Lebensmitteltransport. Im Gegensatz zu Körben und Holzkisten lassen sich Kunststoffkisten beispielsweise platzsparend stapeln und in leerem Zustand zusammenklappen. Somit werden beim Rücktransport der gebrauchten Behälter weniger Lkws benötigt und weniger Emissionen verursacht.
Wenn wir die Vor- und Nachteile abwägen und die Kosten der Alternativen betrachten, erkennen wir Parallelen zum Elfenbein: Kunststoff hat als Ersatzmaterial häufig zu Recht seine Daseinsberechtigung. Der Schlüssel zur Nachhaltigkeit ist seine Wiederverwendung. IFCO ist eines der in der Kreislaufwirtschaft führenden Unternehmen und mit dem Modell des Teilens und Wiederverwendens seiner Kunststoff-Mehrwegbehälter (RPCs) besonders erfolgreich. Durch unser Pooling-System werden Behälter von zahlreichen Unternehmen wiederverwendet, wodurch sich die Produktion größerer Mengen erübrigt. Das spart Ressourcen, verhindert Abfälle und senkt die Umweltbelastung. Bei der Wahl der richtigen Verpackung sollten sich Käufer und Lieferanten nur eine einfache Frage stellen: Kann dieser Behälter wiederverwendet werden?
Der Stopp der Einwegtütenproduktion hat beispielsweise dazu geführt, dass viele Kunden mittlerweile mit eigenen Mehrwegtaschen – meist aus recyceltem Kunststoff – einkaufen gehen. Im Grunde geht es bei dieser Umstellung darum, Überzeugungen und Ansichten zu verändern. Wenn wir unsere Einstellung zu Kunststoff ändern, lernen wir, ihn als wertvolles Material und Teil einer Kreislaufwirtschaft zu sehen – und nicht als Teil eines Problems.
In der linearen Wirtschaft entsorgt der Verbraucher ein Produkt einschließlich seiner Verpackung üblicherweise nach dem ersten und einzigen Gebrauch. Im Kreislaufwirtschaftsmodell ist die Wiederverwendung dagegen ein zentraler Punkt: Ressourcen werden in engmaschigen Kreisläufen möglichst lange in Gebrauch gehalten, um den Wert maximal auszuschöpfen. Am Ende der Lebensdauer werden die Produkte dann regeneriert, um die Materialien zurückzugewinnen und das Ziel „Null Abfall" zu erreichen.
Wir haben immer nach dem Modell des Teilens und Wiederverwendens gearbeitet. IFCO RPCs werden in einem engmaschigen Kreislauf hergestellt und recycelt. IFCO RPCs werden durchschnittlich 30 bis 120 Mal verwendet. Die hohe Qualität unserer Behälter garantiert die Reparaturfähigkeit und damit die höchstmögliche Nutzungsdauer, bis die Behälter am Ende ihrer Lebensdauer wieder zu 100 Prozent recycelt werden. Dank seines Pooling-Systems kann IFCO alle Aspekte seiner RPCs managen: Rückholung, Waschvorgang, Desinfektion und Distribution. Das vereinfacht es für unsere Kunden natürlich, die Behälter gemeinsam zu nutzen und wiederzuverwenden, und erspart ihnen Zeit und Geld.
Immer mehr Erzeuger, Großhändler und Einzelhändler in der Lieferkette stellen von Einweg- auf Mehrwegverpackungen um und gehen zu einem Kreislaufwirtschaftsmodell über, in dem Ressourcen mehrfach genutzt und Abfälle dadurch reduziert werden. Die Abfallreduzierung ist nur ein Vorteil unseres Pooling-Systems. IFCO RPCs bieten viele weitere Vorzüge, die die Umweltschutzbemühungen unserer Kunden fördern. Im Vergleich zu Einwegmaterial absorbieren die robusten RPCs keine Feuchtigkeit und können nicht instabil werden. In ihnen bleiben Frischwaren besser geschützt, wodurch Lebensmittelverschwendung reduziert wird. Das wiederum senkt die Kohlendioxid- und Methangasemissionen, die entstehen, wenn Nahrungsmittel auf Mülldeponien verfaulen. Und das geringe Gewicht der RPCs sorgt für weniger Emissionen beim Transport.
Wird die gesamte Umweltbelastung gemessen, ergibt eine Lebenszyklusanalyse (LCA), dass IFCO RPCs im Vergleich zu Einwegverpackungen 60 % weniger Treibhausgase, 86 % weniger Feststoffabfälle und 80 % weniger Wasserverbrauch verursachen.
In ihren Bemühungen um weniger Abfall sammeln pflichtbewusste Verbraucher das Verpackungsmaterial meist in entsprechenden Recyclingbehältern. Doch Recycling allein wird das Einweg-Problem nicht abschaffen. Einer Abhandlung mit dem Titel „Produktion, Gebrauch und Ende aller jemals hergestellten Kunststoffe" zufolge, die Roland Geyer von der University of California, Santa Barbara, 2017 verfasste, 4 sind weniger als 10 % der weltweiten Kunststoffe überhaupt je recycelt worden. Kunststoff muss sortiert, gereinigt und verarbeitet werden, was die effektive oder kosteneffiziente Regenerierung des Materials erschwert. Auch die Qualität von Recyclingprodukten ist teilweise ein Problem.
Erst als die meisten Länder in Asien vor Kurzem künftigen Importen von Plastikmüll mehr oder weniger den Riegel vorschob,5 wurden Verbraucher in den westlichen Ländern darauf aufmerksam, dass ihre Abfälle nicht im Land der Herstellung recycelt werden.6 Die Reaktionen zahlreicher Städte in den USA und in Europa bestanden in der Reduzierung oder sogar dem Stopp des Recyclings von Einwegkunststoffen.7
Um Abfälle zu senken, ist und bleibt das Mehrwegsystem im Hinblick auf Umweltschutzrichtlinien die bessere Option. Dem Institute for European Environmental Policy zufolge „sollte es sich die Verpackungs- und Lebensmittelbranche zur Priorität machen, die systematische Implementierung von Mehrwegverpackungslösungen eingehender zu untersuchen,"1 Die Sachverständigen empfehlen zudem Maßnahmen wie „stärkere Investitionen und mehr Geld für Abfallvermeidungssysteme, z. B. wiederverwendbare Verpackungen oder Verpackungssysteme mit Null Abfällen."2
In Europa gibt es zahlreiche Verpackungssysteme. In Deutschland ist in der Brauerei- und Getränkebranche bereits ein Pfand- und Mehrwegsystem für Glas- und Plastikflaschen üblich, die in Mehrweg-Getränkekästen transportiert werden können. Verbraucher, die ihre Abfälle senken möchten, können Getränke in Mehrwegverpackungen wählen und mit wiederverwendbaren Taschen einkaufen gehen. Und vielleicht kaufen sie ja lieber dort ein, wo Frischwaren in Mehrwegbehälter präsentiert werden – denn IFCO RPCs werden zu 100 % recycelt und landen nicht auf Mülldeponien oder in den Weltmeeren.
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